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Jugend komponiert . Finale

25. März 2023 | 15:00 - 15:45

Programm

Altersgruppe I (10–14 Jahre)

David MAYER, Punkt vor Strich
Bianca Gabriela GRIGORE, Putrezit somn

Altersgruppe II (15–18 Jahre)

Christian MOHAPP, Ballade
Luca STAMENOV, Kein Planet B

Jury

Prof. Peter Arnesen (Pianist, Komponist)
MMag. Ludwig Nussbichler (Komponist, Künstlerischer Leiter aspekteSALZBURG) 
Prof. Mag. Ursula Erhart (Cellistin, Komponistin) 
Univ.-Prof. Mag. Richard Graf (Juryvorsitz, Komponist, Vizerektor für Lehre und Digitalisierung Jam Music Lab University) 


Mitwirkende

Christine Roider, Violoncello
Johanna Estermann, Klavier

Die Austrian Composers Association (ehemals ÖKB)
ist die Interessenvertretung in Österreich lebender und wirkender Komponist*innen. Wichtigstes Ziel ist die Förderung und Stärkung der gesellschaftlichen, kulturpolitischen und wirtschaftlichen Position der Musikschaffenden Österreichs. Die Austrian Composers Association ist Initiator von zahlreichen Projekten wie Wettbewerben, Konzertformaten oder Kongressen und engagiert sich für die Nachwuchsförderung. Der Wettbewerb „Jugend komponiert“ findet bereits zum 14. Mal statt.

In Kooperation mit:

   

Mit freundlicher Unterstützung durch:

DIE KOMPONIST*INNEN UND IHRE WERKBESCHREIBUNGEN

DAVID MAYER
erhielt seinen ersten Violinunterricht mit 4 Jahren und hat seit September 2016 Unterricht bei Wladislaw Winokurow an der Musikschule Wien. Seit September 2020 ist er außerdem Förderschüler und spielt gerne bei diversen Orchesterprojekten mit.

Er wirkte in der Volkschule im Chor mit, wo er u. a. auch für die Monsterfreunde-CD mehrere Lieder einsang. Zusätzlich nimmt David seit Jänner 2020 Solfeggio-Unterricht bei Tatiana Stcherba an der „S.V. Rachmaninov Musicum Privatschule der schönen Künste“. Seine musikalische Ausbildung ergänzt er seit November 2018 mit Klavierunterricht und seit September 2022 nimmt er Kompositionsunterricht bei Alexander Kral an der Musikschule Wien. David ist im 4. Jahr Gymnasium. 2022 erhielt er beim Wettbewerb „Jugend komponiert“ einen 2. Platz.

Punkt vor Strich
Letztes Jahr habe ich am Wettbewerb sehr gerne teilgenommen. Da mir die Jury damals empfohlen hat, für das nächste Mal ein moderneres Stück zu komponieren, habe ich das für diesen Wettbewerb gemacht. Nur habe ich mich immer mit klassischen Stücken beschäftigt, moderne Musik höre ich außerdem nicht (gerne). Daher fand ich es anfangs sehr schwierig, und ich wusste nicht, wie ich anfangen soll oder was ich überhaupt komponieren soll. Ich war – ehrlich gesagt – wenig begeistert. Dann habe ich einfach losgelegt und versucht, meine Idee aufzuschreiben. Das hat eigentlich sofort geklappt und es hat mir angefangen, unglaublichen Spaß zu machen, modern zu komponieren!
Mein Stück „Punkt vor Strich“ hat die Form A-B-A, genau genommen (a-b)-(c-d-e)-(a-b). Teil d ist das sonoristische Herzstück. Die Reprise vom ersten Teil wurde ein bisschen verändert, sodass es eigentlich (a-b)-(c-d-e)-(a´-b´) ist. Sowohl das Cello als auch das Klavier haben ihre eigene Skala, damit ihre eigene Meinung besser zum Ausdruck kommt.
Das Stück ist ein Gespräch zwischen Cello und Klavier, wobei beide unterschiedliche Meinungen haben, wodurch die unterschiedlichen Klänge entstehen. Außerdem endet fast jede Phrase auf den Ton d – das ist mein Lieblingston und für mich ein Symbol der Harmonie – dieser soll sagen: Ein Thema ist abgeschlossen und sie haben sich geeinigt. Der D-Dur Akkord am Schluss soll diese Einigung noch einmal unterstreichen.


BIANCA GABRIELA GRIGORE
wurde 2008 in Bukarest geboren. Bereits im Alter von 5 Jahren begann sie ein Violin-Studium an der Nationalen Kunsthochschule „Dinu Lipatti“ in Bukarest. Ab ihrem 10. Lebensjahr bekam sie zudem Kompositionsunterricht bei den rumänischen Komponisten Mihai Codrea und Sanziana Dobrovicescu. Seit März 2022 nimmt sie am Studiengang „Komposition für Kinder und Jugendliche“ von Helmut Schmidinger an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz teil. Sie belegte zahlreiche vordere Plätze bei (inter-)nationalen Kompositionswettbewerben, wie den 2. Platz beim Internationalen Komponistenwettbewerb „New Music Generation“ in Kasachstan (2020). 2021 gewann sie den 2. Platz sowohl beim Festival Contest „Ion Dumitrescu“/Rumänien als auch beim Festival Contest „Remember Enescu“ Rumänien. Beim Jugendkompositionswettbewerb „MusicTeacherGifts“ in Knoxville/Tennessee gewann sie den 1. Preis.

Putrezit somn
Wut, Groll, Sonnenblume
Es war ein Mädchen, das mit wütenden Gedanken über jemanden ins Bett ging. In der Sekunde, in der sie ihre Augen schließt, fängt sie an, sich über ihr Verhalten zu schämen. Der Traum beginnt mit ihr und einer Sonnenblume.
Sie hasst die Blume, die vor ihren Augen ist. Sie denkt durch diese Blume an alle schrecklichen Dinge der Welt. Ohne es zu merken, beginnen Worte aus ihrem Mund zu kommen. Da ihr schließlich die Worte ausgehen und sie nicht weiß, wie sie auf ihre Taten reagieren soll, fängt sie an, die Blütenblätter zu zerreißen und nimmt eines von ihnen, um es in ihrer Hand zu zerdrücken. Das Blütenblatt sieht aus wie eine Person, die an einem gedrehten Draht befestigt wurde. Das Mädchen beruhigt sich und schläft an der Tür gelehnt wieder ein.
Sie wacht auf, aber in den Gedanken an den Traum gefangen, erscheint ein Bild. Der Groll lehnt an der Tür mit der Nummer 207. Mit Wut sieht sie, dass ein anderes Mädchen dasselbe macht, was sie getan hat. Langsam versinken jedoch die Sonnenblumen in der Dunkelheit, während der Schatten des Mädchens ohne Blütenblätter versucht, das Licht zu erreichen, das von einer anderen Tür kommt.
Der wichtige Teil der Geschichte ist die Meinungsverschiedenheit und Übereinstimmung zwischen Ressentiments und Wut.
Am Ende stirbt die Sonnenblume und das möchte ich fühlen.


CHRISTIAN MOHAPP
wurde 2005 geboren. Von 2018 bis 2022 besuchte er die Musikschule Fehring. Seit 2020 ist er zudem in den Vorbereitungslehrgängen für Klavier- und Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Neben dem Musizieren und Komponieren interessiert er sich auch sehr für andere kreative Tätigkeiten, wie Zeichnen. Zudem treibt er gerne diversen Sport, kocht und backt gerne.

Ballade
Das Stück „Ballade“ für Cello und Klavier ist mein erstes in dieser Besetzung. Ich habe mir vorgenommen, eine vielseitige Geschichte mit Trauer, Abenteuer und Romanze zu erzählen. Da ich auch leidenschaftlich gerne Klavier spiele, habe ich mich von bereits vorhandener Klavierliteratur etwas inspirieren lassen, aber sogleich auch etwas Originelles kreieren wollen. Ich spiele kein Cello, deswegen muss ich mich noch etwas vorsichtig an das Instrument herantasten.
Was das Stück an sich betrifft, möchte ich gerne den Interpretinnen den Freiraum lassen, den sie verdienen, um das Stück auch möglichst authentisch zu präsentieren. Nur so viel sei gesagt: Ich persönlich ordne das Stück stilistisch in die Romantik ein.
Ich hoffe, ich kann Sie überzeugen!


LUCA STAMENOV
Mein Name ist Luca Stamenov und ich kam 2005 in Klosterneuburg zur Welt. Meine Mutter stammt aus Amerika, mein Vater aus Bulgarien. Durch meine Wurzeln habe ich ein besonderes Gespür für leidenschaftliche Melodien und Jazzharmonien bekommen. Ich besuche die 7. Klasse eines Musikgymnasiums in Wien mit musikalischem Schwerpunkt sowie die Musikschule Musikschulverband Wienerwald Mitte.
Musik hat mich schon seit meiner Geburt fasziniert und ich konnte meine Eltern überreden, mich zum Klavierunterricht anzumelden. Meiner Fantasie habe ich am Klavier immer schon sehr gerne freien Lauf gelassen. Das erkannte meine Lehrerin Lada Bauer-Ivanov sehr schnell und 2015 begann mein Weg zu komponieren.
Ich freue mich, schon einige Preise gewonnen zu haben, wie z. B. „Prima la Musica“ ,Klavier III Plus’ – Bronze (2022), 1. Preis „Prima la Musica“ ,Piano duo’ mit Eduard Wernisch (2021), 1. Platz (2020) und 2. Platz (2018) „Prima la Musica“ ‚Klavier Solo‘, 1. Preis „Prima la Musica“ ,Kammermusik in offener Besetzung’ 2019. Im selben Jahr war ich zudem beim „Sound of Childrens Rights“ Wettbewerb einer der fünf Preisträger, deren Stücke anschließend im Konzerthaus Wien aufgeführt wurden. Bei „Jugend komponiert 2019“ wurde mein Stück „Strange Night“ mit dem 2. Preis ausgezeichnet. 2018 bekam ich beim Wettbewerb „Flaute Molto“ als jugendlicher Begleiter eine Auszeichnung. 2017 gewann ich den 1. Preis in der Kategorie „Klavier Solo“, bei dem XIV. Art-Duo Music Festival in Wien. 2017 erhielt ich beim internationalen Musikwettbewerb „Wiener Klassik“ den Preis für die beste Interpretation für mein Stück „Im Wald“, für Flöte und Klavier.
Das Komponieren und überhaupt das Beschäftigen mit Musik macht mir sehr viel Freude!

Kein Planet B

Ich bin 17 Jahre alt. 
Ich liebe das Leben. 
Ich liebe Musik. 
Ich spiele Klavier und komponiere. 

Ich liebe die Natur, Menschen, Tiere und Pflanzen. 
Ich möchte leben, Familie und Kinder haben, in Frieden und Freundschaft mit anderen leben. 

Und nun sehe ich,
dass wir alle die Lebensgrundlage für mich und andere junge wie alte Menschen auf unserem Planeten zerstören. 

Auf unserem blauen Planeten. 
Der so schön und wundervoll ist. 

Und dann fühle ich:

Wir haben keinen Planeten B. 

Das habe ich gefühlt,
mich hingesetzt,
an mein Klavier,
an meine Notenblätter
und angefangen,
zu komponieren und zu spielen. 

Und dann hatte ich ein Bild vor Augen,
das mich durchdrungen hat:

Einen Planeten,
der geschützt wird
von und für uns Menschen. 
 
Und ich wünsche mir,
dass ich mit meinem Lied
dazu beitragen kann,
dass wir heute schon erkennen:

Wir brauchen keinen Planeten B. 
Wir haben auch keinen. 

Unser Planet erfüllt uns –
wenn wir es wollen 
und etwas dafür tun,

noch ganz lange.


INTERPRETEN

CHRISTINE ROIDER
liebt und lebt die Vielseitigkeit ihres Berufes: als Kammermusikerin im Trio Artio und Mitglied des Celloquartetts cellharmonics, als Orchestermusikerin in namhaften Orchestern sowieso als Cellopädagogin und Musikvermittlerin. Ihr Konzertfachstudium absolvierte sie bei Prof. Michael Sanderling in Frankfurt am Main und bei Prof. Reinhard Latzko in Wien. Ein Studium der Instrumentalpädagogik bei Prof. Bruno Weinmeister komplementiert ihre Ausbildung.
Als Solistin und Kammermusikerin trat sie u. a. beim Beethovenfest Bonn, dem Carinthischen Sommer, im Wiener Musikverein, dem Wiener Konzerthaus und dem Gewandhaus Leipzig auf. Darüber hinaus spielt Christine Roider regelmäßig in namhaften Ensembles wie den Wiener Symphonikern, dem ORF Radio-Symphonieorchester, der Volksoper Wien und dem Ensemble Wiener Collage. Konzertreisen führten sie bereits neben einer Vielzahl von europäischen Ländern in die USA, Kanada, Japan, Thailand, Südafrika und Marokko. Ihr Klaviertrio Trio Artio trat in der Spielzeit 2019/20 als erstes „Featured Ensemble“ der Jeunesse Österreich auf und wurde darüber hinaus vom österreichischen Außenministerium für das „New Austrian Sound of Music“ (NASOM) Förderprogramm ausgewählt. Neben der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik, ist es dem Ensemble ein Anliegen Kompositionen von Frauen in ihre klassischen Konzertprogramme zu integrieren.
Mit Begeisterung widmet sich Christine Roider der Musikvermittlung. In Produktionen der Jeunesse Österreich, des Wiener Konzerthauses, des Wiener Musikvereins sowie der Philharmonie Luxembourg arbeitet sie regelmäßig mit namhaften Regisseur*innen und Musikvermittler*innen zusammen.
Christine Roider unterrichtet am Musikum der Stadt Salzburg und ist darüber hinaus als Assistentin von Prof. Reinhard Latzko an der Wiener Musikuniversität tätig.

JOHANNA ESTERMANN
wurde in Innsbruck in eine Musikerfamilie geboren. Sie schließt das Studium Bachelor IGP (Instrumental- und Gesangspädagogik) Klavier am Mozarteum Salzburg und das Masterstudium IGP Klavier an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ebenfalls mit Auszeichnung ab.
Ihre Begeisterung gilt der Kammermusik, weshalb Johanna zusätzlich das Diplomstudium Klavierkammermusik bei Prof. Avedis Kouyoumdjian an der MDW und den postgradualen Lehrgang Klavierkammermusik bei Stefan Mendl mit Auszeichnung absolviert.
2017 gründet sie mit der Geigerin Judith Fliedl und der Cellistin Christine Roider in Wien das Trio Artio. Das Ensemble kann mittlerweile eine rege internationale Konzerttätigkeit vorweisen. Das Trio trat in der Spielzeit 2019/20 als erstes „Featured Ensemble“ der Jeunesse Österreich auf. Vom österreichischen Außenministerium wurde das Trio Artio für das „New Austrian Sound of Music“ (NASOM) Förderprogramm ausgewählt und wird im Zeitraum 2020-2022 als Kulturbotschafter Österreichs auf internationalen Bühnen zu erleben sein.
Sie ist Stipendiatin der Bösendorfer Stiftung und führt eine rege Konzerttätigkeit in verschiedenen Ensembles, so war sie schon in Amerika, Indonesien, China und Japan zu hören. Johanna unterrichtet zurzeit an der Musikschule der Stadt Innsbruck.

Details

Datum:
25. März 2023
Zeit:
15:00 - 15:45
Veranstaltungskategorien:
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Veranstaltungsort

Kleines Studio, Universität Mozarteum
Mirabellplatz 1
Salzburg, 5020 Österreich
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